Es sind Momente wie diese, die die Arbeit in einer Schule und einer Gedenkstätte zu etwas ganz Besonderem und Sinnstiftendem machen.

Im letzten Schuljahr hat sich der Kunst-LK der Q1 in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, der Gedenkstätte Ahlem, intensiv mit der Biografie unserer letzten Zeitzeugin in der Region Hannover, Ruth Gröne, beschäftigt. Die beeindruckenden Ergebnisse zeugen von einer tiefen und sehr persönlichen Auseinandersetzung mit Ruths außergewöhnlicher Lebensgeschichte.

Diese Woche haben die Schülerinnen und Schüler Ruth in der Gedenkstätte getroffen und ihr die Arbeitsergebnisse präsentiert. Endlich lernten sie den Menschen hinter der Geschichte kennen – einen Menschen, den sie schon richtig gut kannten, bevor es zur Begegnung kam.

Eine Begegnung, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung. Begleitet wurde der Kurs vom Q1-Geschichte-LK und dem Seminarfach von Max Lichte.

Wir sind Ruth sehr dankbar, denn eigentlich hatte sie bereits vor längerer Zeit entschieden, als Zeitzeugin nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Die Belastung der Erinnerung, die ganze Aufmerksamkeit, die Bürde, die letzte Überlebende in Hannover zu sein, können lähmend wirken.

Im Gespräch wurde auch deutlich, wie sehr Ruth Gröne die aktuelle (gesellschafts-)politische Situation besorgt. Doch die Schülerinnen und Schüler waren es, die ihr am Ende Mut machen konnten. Durch Engagement, Protest und Teilhabe an politischen Prozessen können wir alle dazu beitragen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Wir haben es selbst in der Hand – heute mehr denn je.

Shaun Hermel & Nele Schmidt, 21.06.24

Momente wie diese